Segelyacht Gemma

Reiseberichte

Frankreich 1999

Nach einem Hafentag in Lelystad starteten wir gen Frankreich. Wegen des ungünstigen Windes, und das noch bis Windstärke 8, wählten wir die Staandemast-Route durch Südholland mit Ziel Vlissingen. Nach viel Kanalfahren und Nachtfahrt von 02.00 bis 04.00 Uhr (langweilig, aber muß man mal gemacht haben) durch Amsterdam hatten wir schon fast eine Woche rum als wir dort ankamen. Wir waren aber in einem anderen Hafen, nämlich dem neuen mitten in der Stadt. Unterwegs kamen wieder Erinnerungen auf. z. B. Zirikzee.

Von Vlissingen aus ging's auf lange Strecke bis Frankreich, das Ziel Kanalinseln hatten wir inzwischen gestrichen. Nach Tag – Nacht - Tag kamen wir dank Erhards guter Planung im Zielhafen Fecamp an. Die Nachtfahrt durch den Kanal war für Erhard ganz schön anstrengend, mal hatte er 7 Fähren gleichzeitig im Visier, ich habe die meiste Zeit geschlafen und hatte die langweilige Schicht im Morgengrauen, bei der absolut nichts los war.

In Fecamp, einem großen Hafen zwischen Klippenufern, waren wir prima aufgehoben, ringsum Restaurants und Geschäfte, Strom, Wasser, also alles was das Herz begehrt. Das Wetter wurde auch sehr schön, wenn der Wind auch sehr kalt war. Nach ausgiebigen Erproben der normannischen Küche, lecker Camembert, Fruits der mer, Cidre, ..., fuhren wir in kleinen Etappen weiter längs der Küste jenseits der Seine-Mündung. Die Hafenpreise wurden erschreckend hoch, um 50 DM pro Nacht und je nachdem noch Duschen extra, einmal waren auch keine Sanis da, trotz hohen Preises. Die Supermarinas waren total leer, einmal waren wir die einzigen Gäste. Ankern oder Trockenfallen war nicht möglich (Tidenhub 8 Meter und Gelände nicht geeignet). In die Häfen konnte man immer nur zu bestimmten Zeiten rein bzw. raus. Die Badeorte waren ganz unterschiedlich, mal mehr touristisch, mal hochgestochen. Der Service in den Marinas war immer gut, mit Hilfe beim Einlaufen und Festmachen, das Schleusen klappte auch immer gut. Wir ließen es uns überall gut schmecken sowohl an Bord als auch in Restaurants. Das Segeln (d. h. leider viel Motoren) längs der Küste mit den hohen Klippen war bilderbuchhaft.

Dann ging's wieder Richtung Heimat in Tagesetappen bei immer noch strahlender Sonne. Wir besuchten nach Calais noch Oostende. Inzwischen ist da vieles anders: neue Duschen nur zwischen 10 und 18 Uhr offen aber super und alles sehr teuer. Außerdem wurden wir zeitlich ganz schön behindert durch Arbeiten an der Schleuse. Auf der Rückfahrt mußten wir 1 Stunde in dieser verbleiben, weil irgendwelche Verzögerungen in den Arbeiten aufgetreten waren. Ganz schön ärgerlich im Strömungsgewässer, wenn man noch viel Strecke vor sich hat.

Wieder gut in Holland angekommen wurde das Wetter wechselhafter, aber wir konnten endlich mal Ankern und selbstgeangelte Fische genießen. Wir hielten uns noch einige Tage in den großen Flußmündungen auf, einmal in einem klitzekleinen Hafen, fuhren an Hellevoedsluis vorbei, dann in den neuen Superhafen Seaport Ijmuiden (Extrem-Preise, aber Spitze) und durch den Kanal an Amsterdam vorbei zurück nach Lelystad. Inzwischen war das Wetter nicht mehr so gut, teils heftiger Regen, so dass wir am nächsten Tag direkt nach Hause fuhren.

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11.2.2004