Segelyacht Gemma

Reiseberichte

Langfahrt 2003

2. Etappe: 25.05. – 01.09.2003 Griechenland – Insel Othoni (Ionisches Meer) bis Insel Leros (Ägäis)

Karte Griechische Westküste
Ciao Italia heißt es am Morgen des 25. Mai. Nach dem Tanken beginnt die Fahrt mit Motorfahrt, dann aber kommt Wind auf und wir können die halbe Strecke segeln. Wieder begleiten uns tags und nachts die Delfine und bereiten uns Kurzweil mit ihren Spielen rund ums Schiff. Sonst gibt es nicht viel zu beobachten. Im Gegensatz zu unseren Fahrten in Nordeuropa ist auch so gut wie kein Schiffsverkehr zu sehen, höchstens mal ein Traumschiff weit weg. Nach kühler und feuchter Nacht nähern wir uns der griechischen Insel Othoni, der nördlichsten im ionischen Meer, westlich von Korfu. Leider liegt ihr Hafen an der Südküste und wir müssen wegen südlicher Winde in der Nordbucht den Anker fallen lassen. Nun, am 26. Mai, sind wir in Griechenland nach der Strecke von 120 sm in 28 Stunden. Am nächsten Tag genießen wir die Fahrt längs der Küste der Insel, auf der Odysseus 7 Jahre bei der Nymphe Calypso verbracht haben soll. Wir ankern in der Bucht vor dem kleinen Fischerhafen. Einmal täglich kommt die Fähre und bringt Versorgungsgüter für die Insel und ihren einzigen Laden sowie wenige erholungssuchende Gäste. Freundlich präsentieren uns die Fischer ihren Fang. Das Abendessen im Restaurant ist leider eher touristisch als lokal geprägt. Die Unterhaltung dort ist wohlwollend neugierig. Nur wenige Segler ankern hier, bleiben üblicherweise nur für eine Nacht ohne Landgang. Uns bietet die Insel ein schönes Wanderrevier durch alte Olivenhaine. Dabei entdecken wir ein fast verlassenes altes Dorf in den Bergen, die Zeit scheint hier irgendwann stehen geblieben zu sein. Und immer wieder tun sich beeindruckende Ausblicke auf!

Die Ankerbucht Agios Stefanos auf Korfu ist das krasse Gegenteil zu dieser Idylle und fest in britischer Touristenhand. Die Küste der kleinen Bucht gibt sich nobel mit teuren Restaurants und entsprechenden Andenkenläden. In der Marina Gouvia können wir uns erst am 2. Liegetag offiziell in Griechenland anmelden, am Ankunftstag waren die Formulare ausgegangen. Leider ist die Marina für längeren Aufenthalt zu teuer. Aber die Wäsche ist gewaschen und der Windgeber in der Mastspitze ausgetauscht. Eingekauft ist auch, weiter geht’s zur Inselhauptstadt. Wir haben Glück mit unserer Ankunftszeit und finden dort einen akzeptablen Liegeplatz im alten Stadthafen. Wir liegen zwar etwas unruhig wegen der Fischer- und Ausflugsboote, aber mitten in der Stadt, unterhalb der alten Festung, mit schönstem Ausblick auf das Meer. Wir bleiben eine Woche vom 3. bis 9. Juni. Trotz Tourismus gehen wir gern durch die Altstadt. Im kleinen aber feinen Museum und in der Festung erwischen wir wieder zufällig die kostenlosen Eintrittstage. Wir erkunden das feste und flüssige Lebensmittelangebot, der Wein schmeckt grässlich und muss den Fischen überlassen werden. Insgesamt sind wir zufrieden, zumal auch das Internet-Banking hier in Griechenland erfolgreich erprobt wird. Vom romantischen Park des berühmten Schlosses Mon Repos aus hat man einen beeindruckenden Blick auf die Stadt, die neue Festung und die Bucht mit ihren Ankerliegern. Auch der Markt bei der alten Festung ist so ursprünglich wie im Reiseführer beschrieben. Leider wussten wir nichts über die eingeschränkten Busverbindungen während der Pfingstfeiertage, sonst hätten wir noch mehr besichtigt.

Nun soll es im Zickzackkurs zwischen Inseln und Festland des ionischen Meers weiter gen Süden gehen. In Platarias, einem einfachen Ferienort für deutsche und österreichische Touristen, bleiben wir einen Tag. Die Temperatur klettert kontinuierlich in den hochsommerlichen Bereich. Aktivitäten während der Mittagszeit werden zur Qual. Wir passen uns an die Gepflogenheiten an, über Mittag wird möglichst geruht. Die Insel Paxos bietet einen Hafenplatz mitten im Ort. Wir mieten hier wieder einen Motorroller und genießen die Fahrt durch die 300- bis 400-jährigen Olivenwälder. Dabei haben wir die Möglichkeit, eine alte Olivenpresse zu besichtigen, die heute Museum ist. Die Enkelin des letzten Betreibers weiß interessant zu berichten. Das Öl schmeckt köstlich, leider kaufen wir keins bei ihr, sondern beim Händler im Hafen. Nun, Mitte Juni werden die Häfen mehr und mehr besucht. Uns wird der Trubel zuviel, wir wollen weg von der üblichen Touristenroute. Die Ankerbucht der kleinen Schwesterinsel von Paxos, Antipaxos, scheint wie geschaffen für uns zu sein, macht aber leider beim Erreichen einen suspekten Eindruck. So fahren wir weiter zur Festlandsküste. In Ligia soll es ein gutes Fischrestaurant geben. Dank der freundlichen Hilfe der einheimischen Fischer erhalten wir einen guten Platz in dem kleinen vollen Hafen. Außer Wasser und Brot auf Vorbestellung im entfernten Laden gibt es nur das erwähnte Restaurant mit leckeren Fischgerichten. Wir bleiben 2 erholsame Tage und fahren am 16. Juni weiter zur größeren Stadt Preveza, ebenfalls an der Festlandküste. Die nicht fertige Marina ist voll belegt. Wir finden einen Platz an der Stadtpier des netten, nicht allzu touristischen Städtchens. Allerdings stinkt es hier sehr unangenehm. Wir hatten nicht bemerkt, dass wir direkt neben dem Abwassereinfluss des Orts festgemacht haben! Der Ort bietet beste Einkaufsmöglichkeiten und eine reiche Auswahl an Tavernen. Wir gewöhnen uns auch an den Geruch, zumal er nicht ständig da ist. Unangenehmer ist allerdings, wie wir später feststellen, dass im Abwasser jede Menge Fett schwimmt und sich am Schiffskörper hartnäckig festsetzt. Trotzdem fühlen wir uns wohl, finden ein nettes Restaurant, das wir fast täglich besuchen. Mit dem Bus machen wir einen Ausflug zur antiken Stadt Nikropoli. In dem weitläufigen Gelände sind Reste aus römischer, frühchristlicher und byzantinischer Zeit zu besichtigen. Leider müssen wir zu lange auf den Bus zur Rückfahrt warten, um Zeuge zu werden, wie unser Heckanker herausgerissen wird. Der vermutliche Übeltäter streitet ab, mit seinem Anker beim Hochholen durch Unachtsamkeit unsere Ankerleine erwischt zu haben und keiner der anderen Hafenlieger hat oder will gesehen haben wie unser Schiff gegen Pier und Nachbar gedrückt und dabei der Bug beschädigt wurde. Trotz alldem fühlen wir uns wohl hier. Nur den Spatz, der immer wieder versucht, im Fockbaum ein Nest zu bauen, müssen wir mit allen Mitteln verscheuchen. Dies gelingt endlich mit aufgehängten Alufolienschnipseln. Nach großer Wäsche, kleinen Bordreparaturen, versehen mit Wasser und Proviant, wollen wir nun in der nahen Lagune einige ruhige Tage vor Anker verbringen.

Wir gehen den 19. Juni gemütlich an und fahren bei Kaffee und Kuchen in die Lagune ein. In der Ferne bezieht sich der Himmel, dunkle Wolken ballen sich zusammen. Innerhalb nicht vorhersehbar kurzer Zeit schlägt das Wetter um, der Wind steigt bis Stärke 9 und kommt genau von vorn. Es gelingt uns nicht, die bereits gereffte Rollfock ganz einzudrehen, eine Schot verknotet sich, der Lichtschutz des Achterlieks wird schwer beschädigt. Und wir fahren auf Land zu! Nun spinnt auch noch das Echolot, zeigt 2,5 m Wassertiefe! Erhard beruhigt, indem er den Standort bestimmt, wir sind im sicheren Bereich, haben aber keinen Manövrierraum in der engen Lagune. Nach einer Stunde ist der Spuk vorbei. Wir lassen den Anker weitab vom Ufer am geplanten Ankerplatz Salavras fallen. Das Unwetter hat eine starke Abkühlung gebracht, die Temperatur ist nun angenehm, die Stimmung gedrückt. Zum geplanten Schnorcheln ist das Wasser nicht klar genug. So wird der Plan des Unterwasserschiff-Schrubbens am nächsten Tag aufgegeben. Der Reiseführer empfiehlt, von hier aus eine Tour mit dem Schlauchboot in einen Flusslauf zu unternehmen. Die Flussmündung ist allerdings weiter weg vom Ankerplatz als vermutet und schwer zu finden. Wir beobachten einige Vögel und eine Wasserschlange im flachen Wasser. Auch Schildkröten tummeln sich in der Lagune. Nicht zuletzt wegen wieder aufkommenden Wolken fehlt uns aber die Ruhe zu einer längeren Fahrt. Nun steht zwar die Segelreparatur an, aber wir wollen erst noch mehr von der Lagune sehen, zumal dieser Ankerplatz lange nicht so schön wie beschrieben ist. Am nächsten Tag beobachten wir nach dem Start noch einen Pelikan, dann geht es zur nicht weit entfernten Ankerbucht Ay Markoni, nahe dem Ort Vonitsa. Schön von Wald umgeben beobachten wir wieder Schildkröten im Wasser und an Land viele große Kreuzspinnen in Bäumen und Gebüsch. Bei angenehmer Temperatur machen ausgiebige Spaziergänge Freude. Aber die Segelreparatur steht auf dem Programm. Wir beschließen, zurück nach Preveza zu fahren, da der Ort für einen möglichen längeren Aufenthalt gut geeignet ist. Diesmal achten wir aber darauf, einen Platz weiter weg von einem der Abwasserkanäle einzunehmen! Der Segelmacher veranschlagt eine Woche für die Reparatur, wir sind vom 23. Juni bis 2. Juli hier im Hafen gut aufgehoben. Dank des großen Sonnensegels können wir auch die Temperatur unter Deck etwas erträglicher halten. Die Bordküche bleibt mittlerweile kalt. Mit repariertem Vorsegel verlassen wir am 3. Juli den gastlichen Hafen.

Karte Ionische Inseln - Patras
Die Fahrt geht durch den Kanal zwischen der Insel Lefkas und dem griechischen Festland zur Insel Meganissi (Ankerbucht Ormos Athineros). Die Bucht ist gut besucht, auch von Wespen, die die Einnahme der Mahlzeiten sehr verkürzen. Ausgiebige Spaziergänge und ein nettes Restaurant entschädigen dafür. Wir besuchen den Fährhafen Astakos für 2 Tage, ankern dann erst bei viel Wind vor Messolongio, da wir die Einfahrt bei Dunkelheit zum Hafen scheuen. Die kanalartige Zufahrt ist aber gut gekennzeichnet und ausreichend tief, wie sich am nächsten Morgen herausstellt. Dafür ist der Hafen nicht einladend, bietet nur eine nackte Betonpier nahe einem Zigeunerlager. Die Stadt ist weit weg. Aber man muss bei der Hafenpolizei erscheinen und ca. 2,50 € pro Nacht für nix bezahlen. Hier hätte man besser im Hafenbecken geankert.

Karte Golf von Korinth
Am 12. Juli erreichen wir den Golf von Korinth. Der Wind bläst uns in den Hafen von Patras auf dem Peloponnes. In der Marina liegt man unruhig, aber Strom, Wasser und gute Sanitäreinrichtungen entschädigen uns dafür. Die Stadt ist mit vielen Baustellen enttäuschend. Es ist nun noch ein Problem zu lösen: so wie unser Bimini beschaffen ist, können wir nicht bei stehendem Bimini das Großsegel setzten. Aber wir müssen es für die Ägäis möglich machen, mit Bimini als Sonnenschutz auch das Großsegel zu fahren. Nach vielem Knobeln beschließen wir, dass als einzige Lösung eine Verkleinerung des Bimini in Frage kommt. Das soll hier in Patras geschehen. Segelmacher sind rar in Griechenland. So bleiben wir 6 Tage. Wir bewältigen den sehr beschwerlichen Aufstieg zur Burg und werden am Ziel mit einem wunderschönen Ausblick auf den Golf belohnt. Am Wasser lang zu den Badestränden ist es angenehmer zu laufen. Am 18. Juli wollen wir mit nun verkleinertem Sonnenschutz unser eigentliches reizvolles Ziel im Golf von Korinth, den Hafen der venezianischen Festung Navpaktos auf dem Festland, erreichen. Der Hafen ist winzig, wir starten früh, um einen Liegeplatz zu ergattern. Die Fahrt durch die Brückenbaustelle von Patras zum Festland verläuft problemlos, es ist wenig Verkehr, die Funkbetreuung eigentlich überflüssig. Wider Erwarten können wir am Mittag einen Liegeplatz in Navpaktos unser eigen nennen, Glück gehabt! Wir bewundern das Festungsbauwerk von oben und unten, besuchen täglich den nahen Badestrand und genießen die schöne Aussicht auf den kleinen Hafenpromenadenbereich mit seiner riesigen schattenspendenden Platane.

Nach 6 Tagen Aufenthalt geht die Fahrt weiter zur autofreien kleinen Insel Trizonia, die uns als nicht überlaufen und idyllisch als lohnendes Ziel beschrieben wurde. Stimmt, es ist schön hier. Man kann abends am kleinen alten Hafen gemütlich sitzen, lecker essen, die Fährboote zum Festland beobachten und sich in abendlicher Kühle von den Strapatzen des Nichtstuns erholen. Mit dem Schlauchboot ist eine Badestelle mit klarem Wasser gut zu erreichen. Nach Kurzaufenthalt in Galaxidi, einem gesichtslosen Touristenort, erreichen wir am 31. Juli die Marina von Itea. Von hier aus wollen wir Delfi besuchen. Im unfertigen Hafen benötigen wir 130 m Schlauchlänge, um Wasser zu übernehmen. Plötzlicher auflandiger Wind mit starken Böen am Nachmittag des Ankunftstages fügt Gemma erhebliche Lackschäden zu. Zu spät verholen wir uns an einen anderen Liegeplatz an der Betonpier. Die Fahrt mit dem Bus in die Berge nach Delfi bietet wieder beeindruckende Ausblicke. Der antike Mittelpunkt der Welt, das Heiligtum Delfi, liegt in beachtlicher Höhe. Wir haben viel zu laufen und zu steigen, um die berühmten Stätten im Tross mit den Touristen zu bewundern. Auch hier machen sich wieder die bevorstehenden olympischen Spiele 2004 durch teilweise Schließung des Museums bemerkbar. Im nächsten angestrebten Hafen, Xilokastro auf dem Peloponnes, machen wir fast in der Hafeneinfahrt kehrt. In dem winzigen voll belegten Hafen sehen wir keine Chance auf einen Liegeplatz. Aber ein vertrauenserweckender Mensch bedeutet uns das Einbugsieren zwischen 2 andere Schiffe. Der nette Mensch ist der Hafenmeister, der uns herzlich willkommen heißt und sogleich mitteilt, dass wir hier gerne länger bleiben können. Die Annahme von Liegegeld oder Entgelt für Strom und Wasser lehnt er heftig ab. Der nette kleine Ferienort bietet wieder beste Versorgung und nahen Badestrand. Auch die Musik der einen Steinwurf entfernen Disco ist nicht so nachtruhestörend wie befürchtet, obwohl die letzten Gäste am Wochenende buchstäblich rausgekehrt werden, wenn wir morgens aufstehen. Obwohl Xilokastro ein reiner Ferienort für einheimische Gäste ist, gibt es hier keine Autovermietung. Nach viel Fragerei gelingt es uns, wenigstens einen Motorroller zu mieten. Wir wollen in die Berge, um wieder mehr Eindrücke vom Hinterland zu erhalten. Die 160 Kilometer auf dem Rücksitz sind allerdings nicht so komfortabel bei schlechten Straßen bergauf und –ab. Oben in den Bergen genießen wir die Kühle in wilder Landschaft, überall fließt Wasser in kleinen Bächen, alles ist grün. Herrlich nach der staubig-heißen Küste. Das Trinkwasser für die Besucher der Gaststätte wird hier direkt aus der Quelle gezapft. Am 10. August will nun leider der Eigner unseres Liegeplatzes zurückkehren, wir verlassen Xilokastro nur ungern nach 6 Tagen.

In Korinth erwartet uns wieder ein nicht fertiger atmosphäreloser Hafen. Auch hier ist es trotz intensiver Bemühungen mit einheimischer Unterstützung nicht möglich, ein Auto zu mieten. So nehmen wir den Bus, um Alt-Korinth zu besuchen und dann ein Taxi weiter hinauf zur Festung. Per Bus und Taxi gelangen wir auch nach Mykene, zur sagenumwobenen Burg König Agamemnons und seiner Familie. Das Bauwerk ist nur noch in Resten vorhanden, das Durchschreiten des Löwentors ist ein Erlebnis. Im Museum setzen uns die Exponate wieder in Erstaunen und Bewunderung für die Fertigkeiten der Menschen früher und frühester Epochen. In der Gegenwart sind wir froh, endlich eine Möglichkeit zum Waschen und Trocknen der großen Wäsche in einem Hotel geboten zu bekommen. Das wird zwar teuer, außerdem waren die Sachen nur angetrocknet worden, aber was soll`s Hauptsache alles ist wieder sauber. Das geplante Grillen vom frisch von den Fischern erworbenen Fisch fällt buchstäblich ins Wasser: Es regnet, ein außergewöhnliches Erlebnis nach wochenlanger Trockenheit!

Am 13. August passieren wir frühzeitig zügig den Kanal von Korinth. Wir wollen nach Epidaurus und haben bereits Karten für eine Aufführung im antiken Amphitheater bestellt. Der Aufenthalt im Hafen ist wieder eine Freude, die Anfahrt per Bus zum Theater ist gut organisiert. Das dargebotene Stück „ION“ ist wohl ein Schwank in griechischer Sprache. Da die Handlung uns völlig unbekannt ist, die Zusammenfassung im Programm war dürftig und widersprüchlich, können wir den Sinn nur erahnen. So lassen wir uns von der Akustik und der Atmosphäre im Rund des Theaters gefangen nehmen, ein einmaliges Erlebnis, das wir nicht vergessen werden.

 

Karte Ägäisches Meer
Nach diesem gelungenen Abschluss der Reise durch das ionische Meer, Golf von Patras und Golf von Korinth ist unser erster Ankerplatz im Ägäischen Meer die Bucht Klima der Insel Aigina. Die Ägäis empfängt uns mit viel Wind, meist bläst es mit 7 Bft. Um sicher zu ankern, müssen wir nun den Bügelanker benutzen. Der nächste Ankerplatz Insel Kithnos (Bucht Apokriosis) ist nur für eine Nacht gut. Auf der Insel Serifos (Bucht Livadi) verbringen wir die erste unruhige Nacht bei Meltemi mit bis 7 Bft. Der Hafen ist leider voll, wir erfreuen uns am Anblick des wie an den Berg geklebten Dorfes vom Ankerplatz aus. Vom 19. – 23. August verbringen wir hier meist unruhige Tage vor Anker. Der ablandige Wind treibt hier viel rotbraunen Staub auf die Ankerlieger. Die Fahrten mit dem Schlauchboot zum Land gestalten sich als nasse Unternehmen. Außer den üblichen Einkäufen unternehmen wir eine Busfahrt hinauf zum Bergdorf. Wir baden und beobachten die anderen Ankerlieger oft mit der Befürchtung, dass ein Anker nicht hält. Dies geschieht auch des Öfteren, behelligt uns aber glücklicherweise nicht. Bei Böen bis 9 Bft. verlieren wir jedoch einen Flügel unseres Windgenerators. Nach Windabschwächung verlassen wir am 24. August die Bucht, die uns trotz der Widrigkeiten gut gefiel, mit dem Ziel Insel Antipaxos. Der Anker fällt in der Bucht Dhespotiko. Auf der kleinen Insel Schinussa können wir an Land im kleinen Hafen Mirsini festmachen. Hier beobachtet Karla eine alte Frau, die die gefangenen kleinen Fische nur vom Angelhaken entfernt und dann lebendig in ihrer Schürzentasche verstaut. Dort zappeln sie nun vor ihrem Bauch dem Lebensende entgegen. Wir verbringen wieder einen Hafentag mit Wanderung hinauf zum Ort. Auf der Insel Amorgos verbringen wir eine Nacht im Hafen Katapola. Aus unserm Plan, in diesem netten Hafen zu verweilen, wird leider nichts. Dicht an dicht liegen wir an der Pier, kaum einer kümmert sich beim Ankerauf darum, was er mitsamt seinem Anker hebt. Nachdem unser Anker am Morgen des 28. August zweimal losgerissen wurde, ohne Reaktion des Verursachers, verzichten wir auf den Landausflug und legen ab. In einer Bucht der Insel Levitha ziehen wir den eigenen Anker den ausgelegten Moorings vor und fühlen uns in der geschützten Bucht sicher. Auf der Insel Leros bietet die Marina Laki gute Versorgung und sogar eine Waschmaschine. Wir waschen Schiff und Wäsche (passt Gemma in eine Waschmaschine?). Nur 5 Meilen entfernt verbringen wir 2 schöne Tage wieder vor Anker in der Bucht Xerokambos. Hier reinigt Erhard mit Hilfe des Tauchgeräts das Unterwasserschiff, wir essen noch mal griechisch = Schweinefleisch, dann heißt es „Auf Wiedersehen Griechenland“. Wir haben in der griechischen Ägäis die Touristenhochburgen mit Absicht gemieden und Orte besucht, die überwiegend abseits von den Charterrouten liegen, es hat sich gelohnt. Nun lockt die Türkei mit ihren grünen Buchten.

powered by www.clownfisch.de
20.4.2005